1. Spital Gostivar
2. Gefängnis Tetovo
3. Djelil Zendeli, Tetovo
Wie jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober findet in Hasliberg Reuti des Dorfmärit statt. Organisiert wird er seit Jahren von unserem Vereinsmitglied Vreni von Bergen. In diesem Jahr ist die Idee entstanden, diejenigen Sachen welche nicht verkauft werden konnten nicht zu entsorgen, sondern armen Menschen in Mazedonien zu schenken. Djelil Zendeli, der als Vertrauensperson in Mazedonien die Überwachung unserer Lieferung ins Spital Gostivar sowie ins Gefängnis in Tetovo überwachen wird hat sich umgehend bereit erklärt, einen Verein zu gründen und sich persönlich für die Verteilung der Sachen an bedürftige Menschen in Mazedonien zu kümmern. Djelil hat über 30 Jahre in der Schweiz gearbeitet und kennt beide Mentalitäten bestens.
Mit diesem Hintergrundwissen haben die Frauen vom Frauenverein Hasliberg am Abend mit grosser Freude und motiviert das übrig gebliebene Geschirr, Haushaltgeräte und Spielsachen transportgerecht eingepackt. Herzlichen Dank!
Unterstützung erhielten wir auch von der Allgäu Medical im deutschen Kempten/Allgäu. Dank der Vermittlung von Caroline Weishaupt erhielten wir eine Gratislieferung von 30 Matratzen, 32 Metallgitterbetten sowie Decken, welche im Gefängnis in Tetovo hervorragend gebraucht werden können. Das Material stammt aus Flüchtlingslagern in Deutschland, welche inzwischen aufgehoben wurden. Transportiert wurde es für uns von der Textilverwertung Allgäu von Serhat Aydogdu und seinem Bruder, welche ebenfalls unbedingt keine Entschädung von uns haben wollten. Herzlichen Dank.
Da der Secondhand Shop Smiley in Meiringen sein Sortiment saisonal anbietet durften wir die nicht verkauften Sommersachen für unseren Transport nach Mazedonien abholen. Es waren Kinderwagen, Wickeltische, Rollschuhe und vieles mehr dabei. Die Kinder in Mazedonien werden es sicher zu schätzen wissen.
Pünktlich um 7.30 Uhr steht der LKW bereit. Wie immer hat die Firma Militzer & Münch in Basel Wort gehalten. Für diese Zuverlässigkeit sind wir unendlich dankbar.
8.00 Uhr - es geht los! Sämtliches Material, welches wir Stück für Stück zusammen getragen haben wird aus dem Lager befreit. Zwei 2-er Teams bestehend aus Monika Nägeli mit Rosmarie Thöni sowie Andreas Käser mit Ernst Schori fahren die Ware aus dem Lager und machen es bereit für den LKW.
Werner Thöni sorgt wie immer zuverlässig dafür, dass die Rampe frei bleibt.
9.00 Uhr - Das Material für das Spital in Gostivar ist bereits verladen. Beat Blaser ist zufrieden und wie immer bester Laune.
Nahtlos geht es weiter mit dem Material für das Gefängnis in Tetovo. Unser Ladeteam Andreas Thöni und Beat Blaser wissen wie sie laden müssen.
10.00 Uhr
Das Material für das Gefängnis in Tetovo ist fertig geladen!
Monika Nägeli macht zwischendurch mal die Buchhaltung ob wir auch wirklich nichts vergessen haben.
Nochmals packen alle mit an, damit wir bis zum Mittag fertig werden, das Material für Djelil und seinen künftigen Verein zu verladen. Damit ja nichts kaputt geht, hat unser Präsident Andreas Thöni sogar extra ein Gestell im LKW montiert.
11.15 Uhr - so - Monika Nägeli und Andreas Käser bringen noch den letzten Stuhl. Danach ist der LKW voll.
Beat Blaser signalisiert - Alles drin.
Unser Präsident Andreas Thöni strahlt - trotz schlafloser Nächte hat alles Platz gehabt!
Auch unsere beiden Fahrer Sascha und Kollege sind zufrieden - um 11.45 Uhr können sie bereits losfahren.
Wir wünschen Euch eine gute Fahrt nach Mazedonien!!
8.00 Uhr
Eine freudige Nachricht hat uns erreicht. Trotz Wochenende dazwischen steht unser LKW heute Montag bereits am Zoll. Unsere Vertrauensperson Djelil Zendeli eilt in Begleitung von Meti Aliu vor Ort.
12.00 Uhr
Nach telefonischer Rücksprache stellt sich heraus, dass die Abfertigung wahrscheinlich etwas länger dauern wird. Die Behörden machen Schwierigkeiten und es sieht so aus, dass die Vorabklärungen in Mazedonien wahrscheinlich etwas zu wenig waren. Die Zolldokumente mussten übersetzt und durch einen Notar amtlich beglaubigt werden. Das hätte man vorher machen müssen, worauf wir auch hingewiesen haben.
16.00 Uhr
Die Behörden machen Feierabend. Frust baut sich auf. Morgen 8 Uhr geht es weiter.
8.00 Uhr
Djelil Zendeli ist vor Ort. Immerhin kann er erreichen, dass der LKW nun bis nach Tetovo zur eigentlichen Verzollung vorrücken kann.
14.00 Uhr
Es geht immer noch nicht weiter. Der LKW ist nach wie vor plombiert. Was jetzt eigentlich noch das Problem ist weiss wohl niemand. Nun schaltet sich ein Politiker ein. Aber so wie es aussieht lassen sich die Behörden davon nicht beeindrucken. Eher vielleicht im Gegenteil?
16.00 Uhr
Das gleiche Bild wie gestern. Die Behörden machen Feierabend. Einziger Unterschied: so wie es aussieht konnte der Politiker wenigstens erreichen, dass morgen nun endlich abgeladen werden kann.
10.09 Uhr
Nach 2 Tagen äusserster Anspannung und 3 schlaflosen Nächten ist es endlich soweit. Die Plompe unseres LKW‘s wird entfernt und der LKW geöffnet.
Anmerkung:
Was da in diesen mazedonischen Speditionsfirmen und am Zoll abgeht ist unglaublich! Da will man eigentlich nur helfen und wird nur schikaniert und ausgebremst. Wir sind extrem wütend und
enttäuscht 😡denn das Material, welches für Djelil
bestimmt ist sowie die Suppenküche für das Gefängnis in Tetovo muss im Zollager zurück bleiben. Das Lebensmittelinspektorat will sich die Sachen noch genau anschauen. Welcher Witz und
Hohn.
Aber wenigstens kann er jetzt endlich mit dem anderen Material weiterfahren zum Gefängnis in Tetovo zum abladen.
13.23 Uhr
Der LKW kommt im Gefängnis in Tetovo an. Die Gefangenen helfen super mit. Finden wir eine tolle Idee.
14.30 Uhr
Der LKW kommt im Spital in Gostivar an und wird vom Spitaldirektor Dr. Jacub empfangen. Wir sind sehr erleichtert, dass es nun noch noch geklappt hat. Sieh Dir hier das Video der Anknuft sowie das Interview mit Dr. Jacub an.
15.15 Uhr
Endlich fertig. Was lange währt wird endlich gut. Djelil sieht sich erleichtert den leeren Camion an.
Fazit:
Wir bewundern das Engagement, welches unsere Vertrauensperson Djelil Zendeli sowie Meti Aliu, der ihm helfend zur Seite gestanden hat, bewiesen haben. Andererseits bleibt ein fader Beigeschmack. Unser Verein mit seinen Mitgliedern hat mit grösstem Arbeitsaufwand und viel Herzblut den Transport zusammengestellt. Wenn einem dann aber von Zoll- und Behördenseiten so viele Steine in den Weg gelegt werden relativiert sich die Freude und Motivation enorm.
Wir müssen nun etwas Zeit verstreichen lassen um zu entscheiden, ob wir diese Strapaze noch einmal auf uns nehmen möchten.
Am 7. November ist in der Abendausgabe der mazedonischen Zeitung "Artistat Shquptar" folgender Zeitungsartikel erschienen:
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Spende aus der Schweiz an das Tetovo-Gefängnis
Die Solidarität Schweiz-Osteuropa unter dem Vorsitz von Andreas Thöni und Simon Brönnimann hat eine Spende an das Tetovo-Gefängnis gemacht. Initiator dieser Spende für das Tetovo-Gefängnis ist Muhamed Aliu aus dem Dorf Chajle von Gostivar sowie der Vertreter dieses Verbandes, Xhelil Zendeli, ein pensionierter aus dem Dorf Xhepçisht. Ich kehrte aus der Schweiz zurück. "Wir preisen Andreas und die Spender sowie Brönnimann für die langfristige Amtszeit um unseren Institutionen zu helfen.
Die Spende besteht aus vielen notwendigen Hilfsmitteln für das Gefängnis wie Betten, Matratzen, Geschirr, Küche sowie einer Untersuchungsliege, welche vom Gefängnisarzt benötigt wird sagte der Initiator Muhamed Aliu. Er sagte auch, dass es in Zukunft noch weitere solche Spenden an Institutionen geben wird, die es benötigen.
Sie dankten insbesondere dem Direktor des Gefängnisses Arben Sinani und dem Vizepräsidenten Mazedoniens Wesel Memedi, der diese Spende an den richtigen Ort brachte.
Die Gefängnisbehörden drückten die Dankbarkeit aus, dass diese Spende genau an diese Einrichtung kommt, um die Bedingungen und Bedürfnisse der Gefangenen und des Gefängnisses selbst zu verbessern.
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Und hier der Original Artikel in mazedonischer Sprache:
Donation Inga Zvicra per burgun e Tetoves (Video)
(Anmerkung Solidarität Schweiz-Osteuropa: Das Video wurde nach Erscheinen des Artikels leider gelöscht)
Shoqata Solidarität Schweiz Osteuropa me kryetar Andreas Thonu dhe Simon Bronnimam kanë ndarë një donacion për burgun e Tetovës.
Iniciator për këtë donacion që të vijë në burgun e Tetovës është Muhamed Aliu nga fshati Çajle I Gostivarit, si dhe përfaqësuesi I kësaj shoqate Xhelil Zendeli një pensionist nga fshati Xhepçisht I kthyer nga Zvicra, “Falimenderojmë zortri Andreas dhe donatorët si dhe zotrin Brönnimann për zemërgjërësinë për të ndihmuar institucionet tona.
Donacioni është i përbërë nga mjete të nevojshme për burgun, si krevat, karige,enë për ushqime, kuzhinë dhe një krevat mjekësor ku trajtohen të burgusoruit nga ana e mjekut”, tha iniciatori që ky donacion të vjen në Burgun e Tetovës Muhamed Aliu.
Ai poashtu është shprehur se edhe në të ardhmen do të ketë donacione të këtilla në institucione që kanë nevojë.
Në veçanti ata falënderuan edhe drejtorin e burgut Arben Sinanin dhe nënkryetarin e kuvendit Vesel Memedi, që mundësuan ky donacion të arrijë në vendin e duhur.
Autoritetet e burgut u shprehen falënderues që ky donocion pikërisht vjen në këtë institucion për të përmirësuar kushtet dhe nevojat për të burgosurit dhe vetë burgun.
Pritet që shumë shpejt të ketë një donacion edhe për spitalin e Gostivarit.
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Richtigstellung:
Wir möchten dazu festhalten, dass uns der Inhalt dieses Artikels sehr verärgert hat, da vieles nicht den Tatsachen entspricht.
1. Muhamed Aliu ist keineswegs der Initiator dieses Hilfstransportes. Er wurde einzig durch die Vermittlung eines Vereinsmitgliedes auf uns aufmerksam und kontaktierte unseren Präsidenten. Dieser hat bei einem Besuch in Mazedonien entschieden, welche Institutionen beliefert werden.
2. Von einem weiteren Hilfstransport nach Mazedonien war nie die Rede und ist im Moment auch nicht geplant!
3. Wir legen grössten Wert darauf, dass unser Verein weder politisch noch religiös ist. Eine von Herrn Aliu erwähnte politische Person hatte absolut keinerlei Einfluss darauf, wohin die Spenden gehen.
Ein paar Stimmen unserer Gönner und Interessenten:
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Gratulation für den Durchhaltewillen in Mazedonien. Da herrscht offenbar immer noch die unproduktive Schlamperei und die Behördenwillkür wie vor Jahren. Da würde ich auch empfehlen, vor einem nächsten Transport alle Vorabklärungen zu machen, bevor man lädt und sich jede Zusicherung schriftlich und von den Zuständigen unterschrieben aushändigen zu lassen.
Dass man dann noch von miesen Gesellen in Zeitungsartikeln missbraucht wirf, ist ja wohl eine Zumutung?
Könnte es nötig sein, in der Schweiz eine Botschaftsperson zur Zusammenarbeit zu bewegen, die in Mazedonien und anderen Ländern den nötigen Respekt und die Durchsetzungskraft besitzt. In Bulgarien scheint das ja bestens zu klappen.
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Danke für die Info. Tja, das habe ich mir gedacht, bei diesem ersten Einsatz nach Mazedonien. Wenn das nur gut geht und was mich am meisten ärgert, ist, dass in der Zeitung nichts steht, dass die Behörde (Zollabfertigung) alles behindert hat. Genau das wäre die Aufgabe der Presse. Aber da wagt sich niemand, Klartext zu sprechen. Also bleiben wir in Bulgarien, die haben es kapiert, brauchen unsere Hilfe, danken uns und wünschen Mazedonien alles Gute.
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Guten Tag Rosmarie, Res und alle Helfer
Vielen Dank für den interessanten Bericht.
Ihr habt ja alle wieder mit viel Herzblut und grossem Einsatz gearbeitet um andern Menschen zu helfen. Grossartig von euch - Hut ab!
Die Schickanen am Zoll und die Unwahrheiten in der mazedonischen Zeitung machen aber betroffen und lösen Frust aus. Da wollen sich also Leute aus der Politik mit fremden Federn schmücken - darf doch nicht wahr sein! Und fordernd werden sie auch noch ( zweite Lieferung!)
Ja, überlegt es euch gut ob ihr euch das nochmals antun wollt!!!! Aber eben - Leidtragende sind die Menschen dort, die Hilfe wirklich benötigen.
Es gäbe sonst sicher andersweitig noch Möglichkeiten zu helfen.
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Unsere Vertrauensperson Djelil Zendeli ist wie vereinbart mit Kollegen dabei, kleinere Krankenhäuser mit den gelieferten elektrisch verstellbaren Betten auszustatten.
Ein Rollstuhl für einen behinderten Jungen in Tetovo, 4 elektrisch verstellbare Pflegebetten für das Spital in Kumanovo, ein Bett für den Gefängnisarzt in Tetovo und eines für eine kleine Klinik in Dzepcishte samt Kinderbett. Unsere Vertrauensperson in Mazedonien, Djelil Zendeli ist fleissig dabei, das gelieferte Material in unserem Sinne zu verteilen
Hartnäckigkeit bringt Erfolg! Unsere Suppenküche, die wir im November 2018 für das Gefängnis in Tetovo (Mazedonien) geliefert haben, ist jetzt im Gefängnis Idrizovo in Skopje im Einsatz. Da in der Justizvollzugsanstalt in Tetovo die Stromversorgung zum anschliessen einer solchen Küche nicht ausreichte hat sich unsere Vertrauensperson Djelil Zendeli erkundigt, wo die Küche sonst noch gebraucht werden könnte. Er wurde in Skopje fündig. Der Direktor des Gefängnis in Idrizovo, Herr Bobi Moisovski, war sehr froh und dankbar, diese Spende aus der Schweiz entgegennehmen zu dürfen. Seine Dankbarkeit drückt er gleich mit einem Dankesschreiben an unseren Verein aus. Wir sind sehr glücklich, dass die Suppenküche endlich sinnvoll zum Einsatz kommt.